ein Projekt der
Stadt Bielefeld

Wie bereits vermeldet, wird die Testphase im altstadt.raum wie geplant am 28.2. beendet. Momentan werden die Sitzgelegenheiten, Pflanzkübel, Schließfächer und alles Weitere nach und nach abgebaut. Die verkehrlichen Regelungen werden ab dem 1. März 2022 zurückgenommen und der Zustand wie vor der Testphase wiederhergestellt. Das Projekt altstadt.raum geht damit in eine neue Phase.

Ergänzende Verkehrserhebungen

Momentan fragen sich viele Bürger*innen, wie es nun weitergeht. Bereits während der Testphase wurden umfangreiche Daten zu Verkehrsbelastungen und –verlagerungen erhoben. Diese Datenerhebungen werden nun nach Ende der Testphase um weitere Erhebungen ergänzt, um eine saubere Analyse der Veränderungen im Verkehrsgeschehen anstellen zu können.

Da der altstadt.raum ganzheitlich konzipiert und getestet wurde, brauchen wir viele Daten und müssen an sehr vielen verschiedenen Stellen in der Altstadt Erhebungen durchführen und diese an unterschiedlichen Tagen und zu unterschiedlichen Uhrzeiten wiederholen. Dazu beobachten wir beispielsweise, wie sich der Verkehr morgens vor Schulbeginn am Waldhof gestaltet. Werden die neuen Aus- und Einstiegsmöglichkeiten genutzt? Wie sieht es mit dem Radverkehr aus? Wie viele Radler sind zu unterschiedlichen Zeiten wo im altstadt.raum unterwegs? Wie sieht es mit dem Anteil der Autofahrer*innen auf der Suche nach einem Parkplatz aus? Wie wirkt sich das auf die Auslastung der Parkhäuser aus? Und was bedeutet das alles für die Lärmbelastung in der Stadt? Außerdem messen wir Geschwindigkeiten, ermitteln mögliche Rückstaulängen an Kreuzungen und prüfen die Straßen rund um den altstadt.raum darauf, ob sie über Gebühr als Ausweichstrecken benutzt werden. Da viele Faktoren zusammenhängen, Wechselwirkungen erzeugen und genauestens ausgewertet werden müssen, wird das nicht von heute auf morgen passieren können.

Modale Filter (versenkbare Poller)

Da es Ziel des Projektes ist, die Aufenthaltsqualität in der Altstadt mittels sogenannter Modaler Filter (versenkbarer Poller) zu erhöhen, arbeiten wir an der Erstellung eines Konzepts. Grundlage der Planungen sind die Ergebnisse der Auswertung der Verkehrserhebungen, die Beiträge aus den Bürgerbeteiligungen sowie die vorliegenden strategischen Konzepte der Stadt Bielefeld (Mobilitätsstrategie, Nachhaltigkeitsstrategie, Klimaanpassungsstrategie). Wir schlagen den politischen Gremien mögliche Standorte und Zufahrtsregelungen mit entsprechender Technik vor. Die politischen Beratungen und eine Beschlussfassung über das Konzept sind für September 2022 geplant.

Außengastronomie

Die Verwaltung wird mit hoher Priorität daran arbeiten, dass die Bereiche des altstadt.raums, die ein überwiegend positives Feedback in der Öffentlichkeit erfahren haben, kurzfristig wieder erlebbar gemacht werden. Jede dieser Maßnahmen wird hinsichtlich einer zeitnahen Reaktivierung wohlwollend untersucht. Dies bezieht sich vor allem auf die Bereiche, in denen neue Möglichkeiten für außengastronomische Konzepte sowie Sitz- und Verweilgelegenheiten geschaffen worden sind. Als Beispiele sind hier die Bereiche „Süsterplatz/Ritterstraße“ sowie „Altstädter Kirchplatz, Hagenbruchstraße, Goldstraße“ zu nennen.

Die Verwaltung regt ferner an, ab dem Frühjahr 2022 Vorschläge für ästhetisch ansprechende Möblierungen zu erarbeiten. Mit den Möblierungen könnte bereits vor Baubeginn der Modalen Filter eine Aufwertung der Straßenräume erfolgen und der Zeitraum bis zu einer baulichen Neu- und Umgestaltung von Straßenräumen „überbrückt“ werden.

Machen Sie weiter mit!

Ein Projekt wie der altstadt.raum funktioniert nur mit den Bürger*innen. Deshalb haben wir uns sehr darum bemüht, alle Akteur*innen miteinzubeziehen, Kritik und Anregungen angenommen, Ideen umgesetzt und – wo es nötig war – nachgebessert. Und so machen wir weiter.
Das Projekt kann nicht allen Interessen zu einhundert Prozent gerecht werden und wird in der Umsetzung ein Kompromiss sein. Aber: Bitte beteiligen Sie sich weiter, damit wir einen wirklich guten Kompromiss erzielen, der allen Bürger*innen auf unterschiedliche Weise zugute kommt. Für eine lebens- und liebenswerte Altstadt.

Kommentare

  1. Yarinineli sagt:

    Sehr geerhte Damen und Herren,

    mMn ist ein Individualverkehr für die Altstadt nicht erforderlich. Bewohner sollten natürlich weiterhin die Möglichkeit erhalten, ihr Fahrzeug in der Altstadt zu parken.

    Fragen die mal in die Runde stellen möchte:

    1. Wie sieht die Kapazität der Parkhäuser aus?
    2. Wie viel tatsächliche Parkmöglichkeiten existieren in der Altstadt?
    3. Wie hoch ist der Bedarf an Parkplätzen?
    4. Welchen Einfluss würde der Ausschluss des Individualverkehrs auf Arztbesuche in der Altstadt haben?
    5.

    VG

  2. Tim sagt:

    Habe einen einseitigen Artikel in der NW gelesen in der es hieß “die Anwohner sind froh und erleichtert” nach Ende des Versuchs, absoluter Blödsinn, es gibt sicher Autofahrer den die Parkplätze fehlten, aber im Großen und Ganzen war es entspannter für viele Anwohner.

    • Marion R. sagt:

      Es gibt eben beide Seiten. Mir als Anwohnerin ist auch wichtiger, eine lärmarme Umgebung mit weniger Abgasen zu haben und weniger aufpassen zu müssen, von einem PKW erfasst zu werden.
      Für andere ist eben wichtiger, mit dem PKW stets vor der Haustür parken zu können und dort ohne Umweg hinzugelangen. Wobei diese ‘Freiheit’ natürlich von allen anderen bezahlt werden muss, die dafür Abstriche bei Gesundheit und Sicherheit hinnehmen müssen. Von der Faktenlage her ist motorisierter Individualverkehr nicht zu rechtfertigen, deswegen geht es ja auch eher um Emotionen 🙂

  3. Matthias sagt:

    Ist in der Goldstr/Ritterstr leider genau so, wird im Sommer bestimmt noch einmal deutlich mehr PS-Poser geben. Mit offenem Fenster zu schlafen wird dann wieder unmöglich sein.

  4. Florian B. sagt:

    Seitdem wieder Autos durch die Hagenbruchstraße fahren dürfen, sind auch wieder die 50 Runden fahrenden Parkplatzsucher und die alltäglichen PS-Poser durch die Altstadt unterwegs. Vollgas ab dem Zebrastreifen. Das an dieser Stelle wieder Autos die Altstadt durchqueren ist für mich absolut sinnlos. Traurig…

    • Matthias sagt:

      Ist in der Goldstraße leider genau so, wird im Sommer bestimmt noch einmal deutlich mehr PS-Poser geben. Mit offenem Fenster zu schlafen wird dann wieder unmöglich sein.

    • Wilhelm B. sagt:

      Der Kommentar wurde bereits einen Tag nach Freigabe der Straßen für den Autoverkehr geschrieben. Das spricht für sich. Das Nebeneinander von Radfahrern, Fußgängern und Autos war im Altstadt-Hufeisen nie wirklich ein Problem. Das “Opitz”-Parkhaus in der Renteistr. ist endlich wieder aus Westen kommend über die Ritterstr. zu erreichen. Warum wurden die Pflanzkübel mit den Bäumchen nicht in der Fußgängerzone verteilt, um die Tristesse der Altstadt zu beleben?

  5. C. Meier sagt:

    Die Altstadt ohne Autos ist lebendig, attraktiv und großartig. Bitte weitermachen!

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